Der Schüßler-Spezialist

Nr. 2 - Ausführliche Formulierung der Charakterlandschaft

 

1          Zusammenhänge zwischen Nr. 2 Calcium phosphoricum und charakterlichen Strukturen

Calcium phosphoricum hat einen Zusammenhang mit der Existenz schlechthin. Es baut jenes Leben auf, das durch Calcium fluoratum seinen Schutz erfährt.

 

1.1        Oberflächlichkeit

Die Menschen scheinen oberflächlich und rücksichtslos. Doch sie leiden darunter, ohne es zu wissen. Das Leben kann nämlich durch die Scheu vor der Tiefe nur an der Oberfläche stattfinden, tieferen inneren Gefühlen bzw. Ereignissen wird kein Raum gegeben. Durch diese Haltung zeigen sie wenig Achtung für den anderen, es zählt alleine, ihren Platz zu behaupten. Diesem Ziel werden sogar wertvolle Beziehungen geopfert.

 Durch das Gefühl zu kurz zu kommen, leben sie in einer fortwährenden Spannung, bereit, beispielsweise ein Gespräch an sich zu ziehen, um ihre Erlebnisse zu schildern, ohne Rücksicht auf den Gesprächsverlauf. Dabei werden auch die eigenen Leistungen in den Mittelpunkt gerückt, ganz gleich, ob der Gesprächspartner das jetzt hören will oder nicht.

 

1.2        Das alles hat jedoch eine Vorgeschichte.

Schon ein kleines Kind erkennt sehr bald, dass es nicht selbstverständlich ist, von seiner Umgebung gesehen und angenommen zu werden. Es entsteht in ihm das zwanghafte Bedürfnis, sich beim anderen „hineindrücken“ zu müssen, damit es zum Leben kommt. Der Vorgang ist vom Gefühl begleitet, Leben sei nur dann anwesend, wenn der andere auf irgendeine Aktion, die gesetzt wird, reagiert.[1] Ohne solche Inszenierungen gibt es beim Gegenüber keine Reaktionen. Kommen solche nicht, vor allem wenn sie längere Zeit nicht wahrgenommen werden, erzeugt das jene Spannung, die mit der inneren Sorge verbunden ist, übersehen zu werden.

Wenn die Mutter einkaufen geht und sich mit ihrer Freundin unterhält. Das Kind zupft am Rock bzw. der Hose und die Reaktion: „Was willst du schon wieder“ reicht, um die eigene Existenz bestätigt zu sehen.

Somit entsteht das Bedürfnis, auf sich aufmerksam machen zu müssen. Aus der Angst: „Ich werde nicht gesehen!“ bzw. „Ich werde übersehen!“ resultiert diese Einstellung, bedingt durch die entsprechenden Kindheitserlebnisse.[2]

 

1.3        Bedingungen für Zuwendung –

Nr. 1 Calcium fluoratum – es geht um den äußeren Eindruck: Leider resultiert diese ganze Erscheinung aus einem Spiel in der Kindheit. Die Erwachsenen legen oft viel zu große Beachtung darauf, wie putzig, wie niedlich, wie lieb, leider auch wie tollpatschig ein Kind ist. Das heißt, das Kind wird unter bestimmten Bedingungen besonders beachtet. Daraus wird dann vom Betroffenen eine Regel für das Leben abgeleitet: „Ich werde nur gesehen, wenn ich mich besonders aufführe.“ Und: „Wenn ich gesehen werde, dann lebe ich.“

Nr. 2 Calcium phosphoricum – es geht darum, überhaupt gesehen zu werden in seiner Existenz: Hier entsteht dann der Trugschluss, dass man erst lebt, wenn man gesehen wird, verbunden mit einer großen Spannung, die Calcium phosphoricum erfordert.

Nr. 1 Calcium fluoratum  : Die Spannung, die von der Haltung: „Werde ich überhaupt gesehen?“ wie sie bei Nr. 2 Calcium phosphoricum vorhanden ist, ist zu unterscheiden von der Einstellung: „Wie stehe ich vor den anderen da?“, wie sie bei Calcium fluoratum beschrieben wurde.

Nr. 2 Calcium phosphoricum: Bei Calcium phosphoricum – Nr. Bei solcher Betrachtung des Lebens fällt es schwer, sich zu sehen, nämlich das eigene Leben, sich selbst. Man ist gewohnt, sich vom anderen her zu sehen und ist auf diese Sichtweise angewiesen und fixiert.

Bei Nr. 2 Calcium phosphoricum steht die existenzielle Angst im Mittelpunkt. Ganz zum Unterschied von Calcium fluoratum, wo es dem Menschen darum geht, dass seine Leistung gesehen wird, dass er beim anderen einen guten Eindruck bewirkt bzw. hinterlässt.

Nr. 1 Calcium fluoratum – Nr. 2 Calcium phosphoricum

An diesem Punkt lassen sich die beiden inneren Haltungen bezüglich Calcium fluoratum und Calcium phosphoricum gut auseinander halten, wenn sie auch zeitweise bei ein und demselben Menschen kurzfristig hintereinander auftreten oder sich gar vermischen.

Nr. 1 Calcium fluoratum:  Solange die Frage: „Wie stehe ich vor den anderen da?“ vorherrscht, handelt es sich um eine Struktur, die zum ersten Mineralstoff Nr. 1 Calcium fluoratum passt. Es wird dabei mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln versucht, beim anderen ein möglichst gutes, wenn nicht gar tolles Bild von sich zu erzeugen.

Zum Aufpolieren dienen diesbezüglich nicht nur fremde Standpunkte, worauf schon ausführlich eingegangen wurde. Dazu dient letztlich alles, was sich dafür verwenden lässt. Es genügt, wenn es einen guten Eindruck macht, ein gutes Bild erzeugt: gute Figur, schöne Kleider, Schminke, ein möglichst jugendliches Aussehen (auch noch über 50), eine interessant wirkende Sprache, Muskeln, Härte, Stärke, Erfolg, der ganze Statusrummel, usw. Es geht um den guten Eindruck, der beim anderen entstehen soll, von dem dann der Betreffende leben kann.

 

1.4        Die eigene Existenz - Nr. 2 Calcium phosphoricum

Beim Nr. 2 Calcium phosphoricum heißt die Frage: „Werde ich überhaupt gesehen?“ Trifft die Sorge beim ersten Mineralstoff hauptsächlich die Oberfläche des Menschen, dreht sich die Sorge beim zweiten Mineralstoff um die Tatsache der Existenz an sich, dass sie irgendwie bestätigt wird. Es wird der Anspruch auf ein Minimum zurückgeschraubt. Dabei ist nicht mehr der Eindruck auf den anderen im Blickfeld, sondern eine solche Wirkung, dass vom Gegenüber die Existenz durch eine Reaktion bestätigt wird. Im Minimalfall heißt das, es genügt, bemerkt zu werden. Um das zu erreichen, wird nicht nur auf der sogenannten positiven Skala der Inszenierungen gespielt, sondern jedes Mittel ist dann recht.

Für solche Menschen sind Ermahnungen, Strafen, provozierte Widersprüche, Reaktionen auf extreme Kleidung (verunstaltet mit Totenköpfen) das Zeichen dafür, dass sie wahrgenommen wurden. Sie schreien, verwenden derbe Ausdrücke bis hin zur Fäkaliensprache, sind grob, fallen den anderen auf die Nerven, werden krank, helfen aufdringlich, wo sie nur helfen können, was eigentlich einmischen meint, verletzen sich, erzeugen ein Durcheinander bis hin zum Chaos, stiften Verwirrung, handeln zerstörerisch, alles, nur um das eine Ziel zu erreichen, nämlich eine Wirkung auf den anderen zu erzielen, damit dieser reagiert.[3]

Es gibt allerdings noch eine Steigerung. Wenn nämlich die Reaktionen, die provoziert werden, als zu heftig empfunden werden, dann wird auch der Versuch eingestellt, sich über Reaktionen eine Bestätigung für die eigene Existenz zu bekommen. Dann wird so zu sagen um die Duldung der eigenen Existenz im wahrsten Sinn des Wortes gebettelt; nicht mit Worten, aber mit einer Spannung, die kein Leben mehr nach außen gelangen lässt. Diese Blockade drückt sich in einer tief liegende Muskelspannung aus, die eine gewisse Form der Panzerung darstellt.

 

1.5         „Swimming Pool Syndrom“

Die Versuche, auf diese Art die Tatsache der eigenen Existenz bestätigt zu bekommen, werden immer intensiver, weil sie sich an der Umgebung abnützen. Schließlich eskalieren sie, überschlagen sich vor Übertreibungen, und die Wirkung schlägt in das Gegenteil um. Ein Mensch, der auf diese Art und Weise eine Wirkung beim anderen erreichen will, wird dann, wie es ein Wiener Sprichwort formuliert „nicht einmal mehr ignoriert“.

Bedenklich ist bei dieser Struktur das totale ausgeliefert-Sein an die Rückmeldung der Bestätigung der Tatsache der eigenen Existenz.[4] Ein Fehlen lässt den Betroffenen in das Gefühl der totalen Vernichtung fallen, was aber irgendwann einmal passieren muss, damit hinter diesem Gefühl die eigene Existenz erspürbar bzw. erahnbar wird. Dann kann sie schlussendlich doch geborgen werden, wodurch der Mensch zu sich kommen kann. Damit bekommt der in dieser Welt Schiffbrüchige endlich Boden unter den Füßen und gewinnt Land.

 

1.6        Vertrauen in das eigene Leben

Die Angst spannt und lässt den Menschen nicht verweilen. Er hält es weder am gleichen Ort länger aus, noch kann er längere Zeit ruhig bleiben. Er springt auch von einem Thema zum anderen, ist überhaupt sprunghaft, auch von einem Menschen zum anderen.[5]

Langsam muss der solcherart belastete Mensch Vertrauen ins Eigene entwickeln, in die eigene Meinung, in das eigene Urteil, in das eigene Gespür usw., so dass er sich sehen kann. Wenn er durch eine langsam gewachsene Distanzierungsfähigkeit den Wert der eigenen Person spürt, ist er nicht mehr so darauf angewiesen, dass er von anderen bemerkt wird. Gleichzeitig mit der Distanzierungsfähigkeit wächst dann auch seine Fähigkeit, andere zu sehen. Dadurch nimmt dann auch die innere Spannung ab, der Muskeltonus sinkt und weniger Calcium phosphoricum Moleküle werden verbraucht.[6]

Aus der Praxis: Eine Frau litt viele Jahre an einem krampfenden Schmerz in der Oberschenkelmuskulatur, der es ihr fast unmöglich machte, in den ersten Stock zu gelangen oder mehr als drei Kilometer spazieren zu gehen. Physikalische Maßnahmen brachten zwar immer wieder eine kurzfristige Linderung ihrer Beschwerden, aber sie befürchtete ihre weitere Zukunft in einem Rollstuhl verbringen zu müssen. Die Oberschenkel waren eiskalt, hart wie ein Brett, gefühllos bei leichter Berührung, aber entsetzlich schmerzhaft, wenn sie irgendwo anstieß.

Die Lebensfreude war sehr reduziert und die Spaziergänge mussten genau geplant werden, um die Strecke von ungefähr drei Kilometern nicht zu überschreiten. Die vielen Ängste aus ihrer Kindheit und vor allem um ihre Familie, mit der sie sich vollständig identifizierte und immer meinte, es gehe um sie in ihrer Existenz, waren ihr ins Gesicht geschrieben, als sie mit den  Mineralstoffen nach Dr. Schüßler Bekanntschaft machte. Nach einigen klärenden, hilfreichen Gesprächen über die oben beschriebenen Zusammenhänge und durch die Einnahme von Calcium phosphoricum begann sich die furchtbare Verkrampfung der Muskulatur zu lösen. Heute kann sie nicht nur relativ mühelos in den ersten Stock eines Hauses gehen, sondern auch schon wieder mehr als sieben Kilometer wandern. Dann allerdings brauche sie schon eine Pause, hat sie betont. Auch hatte sich der Freiheitsraum bzw. Bewegungsraum für ihre Kinder wesentlich erweitert. Die Angst um ihren Mann war geringer geworden. Letztlich ging es um die Angst um sie selbst und um ihren Stand im Leben, der sie so viel Anstrengung gekostet hatte und die Oberschenkelmuskulatur total verkrampfen ließ.

 

1.7        Lockerung

Es ist dies der Weg von der Anspannung hin zur Lockerung. Wenn die Angst, nicht gesehen zu werden, nachlässt, kann der Blick auch auf andere und anderes gerichtet werden. Es besteht dann die Möglichkeit, auf den anderen zuzugehen, ohne dass er dafür missbraucht wird, eine Rückmeldung auf das eigene Leben geben zu müssen. Es entsteht dann eine gute Verbindung zwischen äußerer und innerer Welt und damit die Fähigkeit, das Leben aus sich heraus zu bewältigen. Die Angst um sich weicht einem Vertrauen ins Eigene und in die eigenen Möglichkeiten. Weil der Mensch seinem Leben mutig selbst die Zustimmung gibt, ist er nicht mehr auf die Zustimmung der anderen angewiesen. Er ist dann bei sich.

Die Person, die zu sich kommt, kann auch zur Welt kommen.

 

1.8        Die Osteoporose - nur ein körperliches Problem?

Nun hat Calcium phosphoricum, wie wir in dem Abschnitt über entsprechende charakterliche Strukturen gesehen haben, mit dem Innenraum des Menschen, mit seiner Existenz zu tun. Ähnlich der Aufgabe im körperlichen Bereich, wo er unter dem Schutz der Hüllen den Innenraum ausfüllt, mit Leben erfüllt. Nun ist es ja nicht so leicht, sich im Leben zu behaupten, seine eigene Existenz zu errichten. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wird oft mit entsprechender Spannung gearbeitet. Je schwerer ein Mensch sich im Leben zurechtfindet, umso mehr verspannt er sich und umso mehr ist er auf die so erworbene Lebensgestalt angewiesen. Er kann sie auch nicht so leicht ändern. Er ist auch gar nicht so ohne weiteres bereit, sich umzustellen. Er müsste der Enttäuschung begegnen, dass dieser Weg, obwohl er zeitweise das eigene Leben geschützt hat, letztlich doch viel Leben verhindert hat.

Der Mensch, der unter so viel Mühe seine Lebensgestalt erworben hat, wehrt sich gegen jede Veränderung. Sie würde einen Umbau verlangen und der ist gar nicht so leicht durchzuführen. Das Leben allerdings hat oft einen erbarmungslosen Entwicklungsdruck, der Veränderungen verlangt. Leben selbst besteht ja in Veränderung, in Lebendigkeit. Allerdings ist in der heutigen Gesellschaft weniger die Veränderung gefragt. Sicherheiten werden angestrebt. (4 Schlösser an der Haustüre, Versicherungen ohne Ende)

Wenn dann einem Menschen mit einem sehr erstarrten Lebenskonzept Veränderungsanforderungen begegnen, versteift er sich noch mehr, er wehrt sich dagegen, sich aufgeben zu müssen, wie er glaubt. Er meint, seine ganze Existenz wäre gefährdet, wenn er sich verändere.

Die Muskeln entlang des Rückgrates sind total angespannt. Durch die große Anspannung wird zuviel Calcium phosphoricum verbraucht, die Tätigkeit der Knochenbildung, des Eiweißaufbaues wird dadurch eingeschränkt. So entsteht eine Unterversorgung der Knochen mit der Osteoporose als Folge. Schon bei Jugendlichen aber auch bei Männern lassen sich diese Erscheinungen beobachten.

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Aus der Praxis: Ein jüngerer Mann mit 35 Jahren kam mit Osteoporose im Beckenbereich, vor allem Kreuzbein und Kreuzdarmbeingelenken zur Beratung. Eine Bereinigung des Schlafplatzes und die Einnahme der Mineralstoff nach Dr. Schüßler bewirkte nach einigen Monaten ein Nachlassen der Schmerzen. Ein entscheidender Fortschritt gelang jedoch auch im nächsten halben Jahr nicht.

So war es notwendig, auch auf seiner charakterlichen Ebene nach den Ursachen zu suchen. Die folgenden Gespräche brachten eine tragische Grundstruktur zu Tage. Es war in ihn tief eingegraben, dass er nur dann lebe, wenn er arbeite, weil nur das von den Menschen gesehen werde. Die Bestätigung der Tatsache seiner Existenz bestand darin, dass er als Jugendlicher erfahren hatte, dass er nur wahrgenommen wurde, wenn er arbeitete. Bemerkt, wahrgenommen wurden nur Arbeitsmaschinen. Es ging nicht um den guten Eindruck bei den anderen, sondern „nur“ um die Bestätigung seiner Existenz, um eine Rückmeldung auf seine Anwesenheit in dieser Welt, damit es ihn gab, auch für ihn selbst. So drückte er förmlich seine körperliche Schinderei in das Blickfeld seiner Umgebung, damit ihm gesagt wurde: „Ja es gibt dich, weil du arbeitest!“

Er konnte am Sonntag nicht auf seiner Hausbank sitzen bleiben, wenn Spaziergänger vorbeikamen. Er erlebte innerlich einen Zwang, aufspringen zu müssen und im Haus zu verschwinden, damit er nicht untätig gesehen werde.

Die schwierigsten Augenblicke entstanden, als er mit seinem Konflikt konfrontiert wurde. Er behauptete nämlich, seine Familie wäre das Wertvollste, was es in seinem Leben gäbe. Er wurde auf seine Unglaubwürdigkeit hingewiesen, da er jedes Wochenende arbeitete und seiner Familie keine Zeit widmete. Auf diese Konfrontation hin brach er die Begleitung ein halbes Jahr ab, versorgte sich aber regelmäßig mit den Mineralstoffen.

Als er seinen Konflikt so weit bearbeitet hatte, dass er sich aus der Diktatur seiner Struktur  einigermaßen befreit hatte, kam er wieder zur Beratung. Überzeugend war die Konsequenz, mit der er die Mineralstoffe eingenommen und die Mineralstoffsalbe verwendet hatte.  Nach zwei Jahren zeigte auch die Untersuchung der Knochen schon bessere Werte und nach drei Jahren war die Krankheit weitestgehend geheilt.

Bei Osteoporose denkt man meistens an Frauen im Wechsel (Menopause). Der Übergang in eine Zeit ohne Regel ist für viele Frauen eine große Krise. Ihr Selbstverständnis wird sehr in Frage gestellt. Das spielt für Frauen, die sich schwer behaupten konnten, was für sehr sensible ganz besonders zutrifft, eine große Rolle. Es bedurfte großer Anstrengung, das eigene Leben, manchmal auch nur ansatzweise, aufzurichten, die eigene Lebensgestalt zu finden (einheiraten). Das alles noch dazu in einer Welt, in der die männliche Hemisphäre immer noch vorherrschend ist, was bei Kalium chloratum noch gesondert aufgezeigt wird.

Wichtig ist es, eine neue Einstellung zu einem Lebensabschnitt zu erarbeiten, wo vor allem auch die schönen Seiten dieses neuen Lebensabschnittes angeschaut werden sollten. Irgendwann ist es gut, dass keine Kinder mehr kommen können. Die Chinesen sehen im Wechsel und der Menopause eine Energieumwandlung, die mehr in den Yang Bereich geht und der Frau Kraft, Selbständigkeit und Verwirklichung von lang gehegten Wünschen ermöglicht, weil sie nicht mehr nur für die Familie da sein muss, sondern eben eigenen Interessen nachgehen kann. Nach der Erkenntnis, dass man sich seine Wirklichkeit schafft, ist die Einstellung der Frau zu Ihrem eigenen Leben auch von Bedeutung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.

Die Frauen fragen sich, wer sie denn dann noch seien, als Frau ohne Menstruation. So taucht große Angst auf, mit einhergehender Verkrampfung der Muskeln. Das ist eine Zeit, wo der hormonelle Stoffwechsel umgestellt wird. Daraus entstehen psychische wie physische Probleme. Das Ausbleiben der Menstruation ist nur ein äußeres Zeichen.

Der Gefühls- und Gemütsbereich ist sehr eng an den Hormonhaushalt gekoppelt. Durch den Wegfall der Menstruation muss der Körper seine Entgiftungsvorgänge umstellen. Die Schadstoffe können nicht mehr in dem Maße mit dem Blut ausgeschieden werden.

Da das Rückgrat auf der körperlichen Ebene die Person widerspiegelt[7], spannen die Muskeln entlang des Rückgrates ganz besonders. Die versorgenden Adern werden eingeengt, die Ernährung der Knochen ist mangelhaft, der Säurespiegel steigt, die Substanz der Knochen schwindet. Es ist dann zu wenig bei einer Begleitung bzw. Betreuung einer solchen Frau nur auf Medikamente zu vertrauen, ohne auf die veränderte psychische Situation einzugehen. Den Gefühls- und Gemütsbereich darf man nicht vom körperlichen Geschehen abkoppeln.

Das Problem, das nämlich ansteht, besteht im Wechsel der Lebensräume. Aber dieser Wechsel bereitet große Schwierigkeiten. Mit der Hormongabe kann dieser Wechsel hinausgeschoben werden. Nämlich der Wechsel von einer Lebensphase in eine andere und damit des Abschiedes von der Menstruation und der Möglichkeit des Gebärens. Es ist also sicher ein Gespräch notwendig und dann, wenn sich die tiefliegende existentielle Angst löst, werden die Mittel auch gut helfen; in unserem Fall die Mineralstoffe nach Dr. Schüßler. Unter Umständen können auch noch andere Mittel notwendig werden. Aber sie sollten eben nicht ohne ein Gespräch eingesetzt werden, in dem auf die Hintergründe aufmerksam gemacht wird und sie in die Betrachtung der anstehenden Problematik einbezogen werden.

 

Affirmation

Die befreiende Einstellung zu diesem Mineralstoff heißt: „Ich darf grundsätzlich davon ausgehen, dass mich der andere sieht und meine Bedürfnisse wahrnimmt!


[1]Die Botschaft heißt:  „Und wenn ich dich bis zur Weißglut reizen muss, aber du wirst auf mich reagieren!“

[2] Die Kinder bekommen alles, nur wird ihnen keine Zeit gewidmet.

[3] Da gibt es eine sehr treffende Bemerkung: „Die verbrauchen aber ihre Umgebung!“

[4] Auf die Feststellung einer Qualität der eigenen Existenz wird dabei weitestgehend verzichtet.

[5] Menschen mit großer Angst können schwer verweilen: es werden nicht nur die Themen gewechselt, sondern auch Standorte, Autos, Wohnungen, …

[6] Ein Buch, in dem Geschichten zu diesem Thema erzählt werden, die auch eine gute Tiefenwirkung haben, in die man sich hineinlassen kann: Lucy Körner: „Die Farben der Wirklichkeit.“

[7]Der Satz: „Ihm/Ihr wurde das Rückgrat gebrochen!“ lässt den Hintergrund erahnen, die ihre Wurzeln in sehr tief, nach innen gehenden Ereignissen des Menschen haben.