Der Schüßler-Spezialist

Die Ebenen im Menschen

 

Das Verständnis vom Menschen [1]

Um die Gesundheit als Thema bearbeiten zu können, um die vielen verschiedenen Therapieformen, klassische wie alternative, einschätzen zu können, ist es notwendig, ein entsprechendes Verständnis vom Menschen zur Verfügung zu haben. Die vielen Phänomene, denen der Mensch ausgesetzt ist, mit denen er konfrontiert wird, sollten entsprechend ihrer Bedeutung eingeordnet werden können und damit ihren Platz bekommen.

Außerdem ist es von großer Bedeutung für den Suchenden, dass er weiß, auf welcher Ebene bzw. Schicht seines Wesens die Betriebsstörungen zu suchen sind, wie Blockaden, Verwicklungen, Verstrickungen, äußere Zwänge, innere Zwanghaftigkeiten oder was immer ihn in seinem Leben beeinträchtigt. Eine Orientierung ist auch insofern notwendig, als erkennbar werden soll, in welchem Bereich die einzelnen Interventionen, die gesetzten Maßnahmen ansetzen. Daraus wird ersichtlich, ob sie auf Dauer Erfolg haben können, oder ob sie nur geeignet sind, Beschwerden abzuschwächen.

Trifft die Bemühung genau die Ebene, auf der die Problematik liegt, ist eine dauerhafte Hilfe in Aussicht. Wird sie allerdings auf einer nicht dafür zuständigen Ebene angegangen bzw. bearbeitet, greifen die Bemühungen nur mühsam, oder bringen Erleichterung nur für kurze Zeit. Eine einfache Graphik kann dies veranschaulichen. Allerdings ist es nicht möglich, auf die Thematik ausführlich einzugehen, nur in aller Kürze.

Die sieben Ebenen im menschlichen Wesen

Die Darstellung hat Grenzen, wie es bei jeder bildlichen Erklärung der Fall ist. Vor allem soll darauf hingewiesen werden, dass die Größe der einzelnen Bereiche nichts über eine Bewertung aussagt. Die einzelnen Bereiche sind eigentlich so innig ineinander verwoben, und durchdringen einander so sehr, dass sie ein Ganzes bilden. Durch die getrennte Darstellung ist es möglich, auf die einzelnen in der Graphik angeführten Ebenen genauer einzugehen. Nie darf aber der Gesamtzusammenhang aus den Augen verloren werden.

Die Zahl sieben könnte bei genauerer Betrachtung sowohl eingeschränkt als auch unbegrenzt erweitert werden. Diese Zahl hat von der Mystik her für den Menschen eine große Bedeutung und wird deshalb für die Darstellung der wichtigsten Ebenen des Menschen herangezogen.

Die einzelnen Ebenen haben jede für sich eine gewisse Eigenbeweglichkeit, sozusagen ein Eigenleben, sind aber insgesamt aufeinander abgestimmt und auf ein sehr sensibles Zusammenspiel ausgerichtet. Es gibt Störungen im Menschen, welche ausschließlich durch Blockaden im gegenseitigen Austausch dieser Ebenen entstehen. Dann ist es notwendig, alle Ebenen als wertvoll anzunehmen und keine als minderwertig zu betrachten. Alle Bereiche im menschlichen Wesen sind wertvoll, allein schon deshalb, weil es sie gibt.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Mensch als Geschöpf in seiner Ganzheit wertvoll ist, so sollten wir sorgsam darauf achten, die Bereiche unseres Seins nicht zu beurteilen, auf- oder abzuwerten oder gar zu verdrängen. Aus dem Bemühen, seine Ganzheit und die Weisheit, die der Schöpfung zugrunde liegt, mit Achtsamkeit und Staunen zu erahnen, kann der Mensch aus einer tiefen Einsicht heraus sein Leben gestalten und zum Segen für sich und viele werden.

Alle Ebenen sind von großer Bedeutung, vor allem auch die körperliche, welche aus geschichtlichen Gründen immer noch zu wenig geachtet und hochgehalten wird. Sie ist aber die Voraussetzung, dass wir überhaupt in dieser Welt handlungs- bzw. gestaltungsfähig sind. Deshalb besteht gerade dem Körper, der materiellen Grundlage unseres jetzigen Lebens gegenüber eine große Verantwortung. Es ist wichtig seinen Bedürfnissen gerecht zu werden und verantwortungsvoll für ihn zu sorgen, ohne deshalb einem Körperkult zu verfallen. Dann würde der Körper isoliert gesehen, für sich und nicht eingebettet in weitere Ebenen, mit denen er sich in unentwegtem Austausch und Wechselspiel befindet.

Die Ebene des Körpers ist gut erforscht und zugänglich. Er vereinigt in sich wieder eine Fülle von verschiedenen Ebenen, angefangen von den harten Knochen, über die festen Bänder und Sehnen, die schon weicheren Muskeln und Drüsen, die Weichteile und schließlich die Flüssigkeiten. Das Prinzip vom Gröberen zum Feinen ist auf allen Ebenen durchgängig vorhanden! Auf der körperlichen Ebene zeigt es sich als Veränderung vom physikalisch Dichteren zum Dünneren. Auf den Körper wirken vor allem die physikalischen Gegebenheiten der Welt ein, wie Klima, Nahrung, Wechsel von Tag und Nacht usw. Auch alle chemischen Stoffe, die der Körper aufnimmt, beeinflussen ihn erheblich.

Die Ebene des Gefühls ist dem Menschen schon nicht mehr so verfügbar, weil er durch die Art, wie man in unserem Kulturbereich zu leben gewohnt ist, vielfach die Gefühle unterdrückt. Vor allem sind ihm die tieferen Ebenen des Gemütes wenig vertraut. Im Bereich der Gefühle fällt es durch die unnatürliche Erziehung, welche in unseren sogenannten „zivilisierten“ Bereichen vorherrscht, dem Menschen sehr schwer, eine eigene, dem eigenen Empfinden entsprechende, Gefühlskultur aufzubauen. Vielmehr herrschen gespielte oder anerzogene Gefühle vor. Auf die eigenen musste schon oft in der frühen Kindheit verzichtet werden. Auf der körperlichen Ebene entsprechen Gefühle den Stoffen bzw. Substanzen, welche die Drüsen ausschütten. Die großen Drüsen sind auch Sitz von bedeutungsvollen Energiezentren, was uns auf die nächste Ebene verweist.

Die Ebene der Energie ist in der Naturwissenschaft umstritten, weil sie in ihren feinsten Bereichen mit Messgeräten nicht feststellbar ist. Sie umfasst die Energiezentren, die im asiatischen Bereich mit dem Wort Chakren beschrieben werden, außerdem die Meridiane und die Akupunkturpunkte. Diese Ebene hängt sehr mit der Wetterfühligkeit des Menschen zusammen, weil sich bei Veränderung der Witterungslage ebenso das magnetische Feld der Erde verändert. Auch die Mondphasen haben darauf Einfluss, wie viele Menschen zu ihrem Leidwesen bestätigen können. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang noch die Einflüsse der energetischen Strahlungen des Organismus Erde, den „Erdstrahlen“, die elektromagnetischen Einflüsse als Elektrosmog, sowie die Strahlungen von Spiegeln.

Die Ebene der Farben hat auf den Menschen einen viel größeren Einfluss, als erahnt wird. In den Energiezentren des Menschen (Chakren) überwiegen jeweils bestimmte Farben, wie z. B. am Hals, dem kommunikativen Zentrum, die Farbe hellblau. Diese färbigen Anteile des Menschen sind sehr von seiner Umgebung abhängig. So gibt es zum Beispiel zu Jahreszeiten, da in der Natur keine oder wenig Farben vorhanden sind, die meisten Krankheitsfälle. Dies trifft in erster Linie auf die Zeit nach der Schneeschmelze im Frühjahr zu, wenn es so lange dauert, bis die Farben in der Natur wieder erscheinen und dann im Herbst, wenn die Farben allmählich schwinden.

Im Winter wird die Sonnenstrahlung durch den Schnee gebrochen und die Versorgung des Menschen mit Farben ist gegeben. Bleibt der Schnee allerdings aus, kommt es zu den bekannten Epidemien, vor allem Grippeepidemien.

Die Ebene des Bewusstseins ist die wohl am meisten ausgebildete und damit dominierende Ebene. Das innere Leben erscheint manchmal auf diese Ebene reduziert. Sie beinhaltet das Bewusstsein, die Vernunft, die Logik, den Verstand, das Denken, das Gedächtnis, die Erinnerungen, die Abstraktionen, die Meinung und Absichten. Sehr häufig gestalten Menschen ihr Leben von dieser Ebene her und meinen sie sei die geistige. Bezeichnend für die Vorherrschaft des Denkens ist wohl der Satz, der die Epoche des Rationalismus eingeleitet hat. Er stammt von René Descartes, und heißt: „Ich denke, also bin ich!“ (Cogito, ergo sum.) In dieser einseitigen Betrachtung der Existenz des Menschen wird der Bereich des Fühlens und Spürens missachtet.[2]

Die Ebene des Charakters ist der eigentliche Boden, auf dem die Gedanken wachsen und gedeihen, je nachdem wie er beschaffen ist. Sind seine Strukturen und Handlungsmodelle und das Selbstverständnis voll von Bildern des Vertrauens in das Leben, werden positive, das Leben bewältigende Gedanken entstehen. Dabei entstehen wenig Blockaden für das Leben, es bleibt im freien Fluss mit wenig Reibungsverlusten.

Ist der Mensch durch eine belastende Erziehung erfüllt von Bildern von der Bedrohung des Lebens, kann er mit seinen Gedanken nur um die Bewältigung der vermeintlichen Gefahren kreisen. Damit ist er in einem Teufelskreis gefangen, dem nur schwer zu entkommen ist. Durch ihn ist auch schon ein Hinweis auf Zwanghaftigkeit gegeben, die das Leben sehr einschränkt. Diese einseitigen Lebenseinstellungen verbrauchen sehr viele bestimmte charakteristische Mineralstoffe, worauf bei der Beschreibung der einzelnen Mittel ausführlich eingegangen wird.

Die Ebene des Geistes ist der tiefste Grund des Menschen. In ihm kommt er dem Schöpfer am nächsten. Er ist von ihm, aber nicht er selber, weil sonst die Dialogfähigkeit nicht gegeben wäre. Anders ausgedrückt: Sonst könnte der Mensch kein Du äußern, dem Wesen gegenüber, dem er seine Existenz überhaupt verdankt. Außerdem wäre es nicht möglich, dass der Mensch in der Weise angesprochen wird, wie: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“

Für Viktor Frankl heißt die geistige Ebene „Person[3], für Peter Schellenbaum und andere „das wahre Selbst“, für Carl Rogers ist es das „organismische Bewusstsein“, für Johannes Tauler der „Grund“, für die Theresa von Avila die „innere Burg“ und für den großen Meister der Mystik, Meister Eckhart, ist es das „Fünklein“.

Interventionen

Werden einzelne Möglichkeiten der Intervention beim Menschen näher betrachtet, ist es aufgrund des ausgeführten Menschenbildes möglich, zu sagen, auf welcher Ebene sie ansetzen.

  • körperliche Ebene: Maßnahmen auf dem Gebiete der Ernährung,
  • körperliche Ebene: Mineralstoffe,
  • körperliche und Gefühlsebene: Heilkräuter und Tees,
  • körperliche Ebene: Nährstoffe
  • körperliche (ev. energetische) Ebene: Massage
  • körperliche (ev. energetische) Ebene: Osteopathie
  • energetische Ebene: der Akupunktur ,
  • energetische Ebene: Bioresonanzmethode,
  • Gefühlsebene und Ebene der Farben: Blüten-essenzen nach Dr. Bach
  • Gefühlsebene: Aromastoffe
  • körperliche Ebene: Niedrigpotenzen der Homöopathie,
  • energetische Ebene: mittlere Potenzen der Homöopathie
  • charakterliche Ebene: Hochpotenzen der Homöopathie
  • Ebene der Farben: Farbtherapie,
  • Ebene der Energie und Farben: Edelsteine
  • charakterliche Ebene und Ebene des Bewusstseins: verschiedene Arten der Psychotherapie,
  • Ebene der Person: spirituelle Elemente (Meditation, Gebet, …)
  • übergreifende Interventionen: Musiktherapie, Alexandertechnik

Es ist auch von allergrößter Notwendigkeit, herauszufinden, wo die Störung liegt, die behoben werden soll.

Es gibt wohl eine gewisse Auswirkung von Interventionen auf andere Ebenen, aber keinen Automatismus oder gar eine mechanistische Bewegung wie bei Zahnrädern eines Uhrwerkes. Bei schweren gesundheitlichen Belastungen sind oft Interventionen auf mehreren Ebenen notwendig.

Ein strahlungsfreier Schlafplatz wird nicht unbedingt die verloren gegangene Gesundheit wieder herstellen, wenn eine problematische Ernährung beibehalten wird.

Wenn jemand auf einem energetisch belasteten Schlafplatz liegt, wird er auf die Dauer durch gesunde Ernährung keine Entlastung bekommen.

Hat jemand durch Ängste große Spannungen in seinem Körper große Mängel an Calcium phosphoricum Nr. 2, wird sich der Mangel durch die Gabe dieses Mineralstoffes mindern, eine Entlastung tritt ein, aber der Abbau der charakterlichen zwanghaften Bindung an bestimmte innere Bilder muss vom Menschen selbst auf der personalen Ebene bearbeitet werden.

Energetische Diagnoseverfahren, wie abgewandelte „Kirlian Techniken“ oder die Bioresonanzmethode, haben wenig Aussagekraft über die körperliche oder charakterliche Ebene.

Beispiel: Ein alternativer Arzt hatte einer seiner Patientinnen mit Hilfe der Kirlian Fotografie die Diagnose Krebs ausgestellt. Daraufhin hat sie sich medizinisch mit den besten Möglichkeiten untersuchen lassen, wobei kein einziges Gewebe dieser Art festgestellt werden konnte. Die Belastung war erst bis in die energetische Ebene eingenistet und es bestanden noch ausreichend Chancen ein Eindringen in die körperliche Ebene abzuwehren. Hier sieht man, wie wichtig es ist, zwischen den Ebenen zu unterscheiden und zu überprüfen, aus welcher Ebene Belastungen liegen und wie die angemessene Intervention zu planen und einzusetzen ist.

Die Mineralstoffe nach Dr. Schüßler wirken auf der körperlichen Ebene und wirken stark in den emotionalen Bereich hinein.


 

[1] Aus dem Manuskript: Feichtinger, Thomas: Menschen auf der Suche – Aufbruch ins dritte Jahrtausend

[2] Genau so gut ließe sich formulieren:

„Ich fühle, also bin ich!“ oder „Ich spüre, also bin ich!“

Grundsätzlich ist keine Begründung, Rechtfertigung oder Erklärung für die eigene Existenz notwendig. Es genügt, dass sie ist. Eigentlich drückt ein Satz, der die eigene Existenz darstellen muss, aus, dass der Eigenwahrnehmung misstraut wird. Die Wahrnehmung des Eigenen, des eigenen Lebens, ist die Voraussetzung für ein Vertrauen in den eigenen Wert. Das Urvertrauen und die Empfindung des Eigenwertes sind wechselseitig abhängig.

[3] Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, betrachtete den Charakter bzw. das Selbst als etwas Gewordenes. Diesem Charakter tritt der Mensch als Person gegenüber und setzt sich mit ihm auseinander. Demnach ist nicht entscheidend, womit der Mensch in seinem Inneren, bei sich, konfrontiert wird, was er aufgrund seiner „Erziehung“ bei sich vorfindet, sondern was er daraus macht. Nicht der Mensch mit einem verfestigten, vielleicht starren Charakter ist eine Persönlichkeit. Diese wird in dem immerwährenden, lebendigen Prozeß der Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen. „Der Mensch hat Charakter, ist Person und wird Persönlichkeit!“ (Viktor Frankl)